Selbstakzeptanz lernen – Mein Weg aus der Erschöpfung in die innere Freiheit
- Valerie Giger
- 28. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. März
Lange Zeit habe ich mich gefragt, warum mich das Leben so erschöpft. Warum ich nach einem vollen Tag nicht mehr konnte, während andere scheinbar mühelos weitermachten. Warum ich mehr Ruhe brauchte, während andere die nächste Herausforderung suchten.
Ich dachte, mit mir stimmt etwas nicht.
Dass ich mich nur ein bisschen mehr anstrengen müsste – dann würde ich auch so sein wie die anderen. Heute weiß ich: Ich habe nicht gegen mich gekämpft. Ich habe mich und meine Bedürfnisse nicht anerkannt .
Ich habe über meine Grenzen hinweg gelebt, weil ich mir nicht erlaubt habe, so zu sein, wie ich bin.
Ich wollte nicht die sein, die empfindlicher auf die Welt reagiert als andere.
Ich wollte nicht die sein, die viel Rückzug braucht.
Ich wollte nicht die sein, die nach einem langen Tag keine Kraft mehr hat.
Und so bin ich weitergegangen – bis es nicht mehr ging.

Als mein Körper stoppte: Die Erschöpfung, die mich in die Knie zwang
Es kam nicht plötzlich. Es war ein schleichender Prozess. Eine Müdigkeit, die nicht mehr wegging. Eine tiefe innere Unruhe, die mich nachts nicht schlafen ließ. Ich war gereizt, überfordert, ausgebrannt. Und trotzdem habe ich weitergemacht.
Bis mein Körper die Reißleine zog. Die Diagnose: Epstein-Barr & Borreliose.
Ich musste pausieren – nicht für ein paar Tage, sondern für Monate.
Und zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass ich nicht einfach „kaputt“ war, sondern dass mein ganzes System überlastet war. Nicht, weil ich schwach war. Sondern weil ich über Jahre hinweg über meine wahren Bedürfnisse hinweggegangen bin.
Ich dachte zurück an all die Momente, in denen mein Körper mir bereits Signale gesendet hatte: Kopfschmerzen, ständige Anspannung, das Gefühl, dass selbst schöne Dinge mich nicht mehr berühren konnten. Ich hatte sie ignoriert – immer in der Hoffnung, dass es „schon wieder besser wird“.
„Rückblickend sehe ich, wie sehr ich mich selbst unter Druck gesetzt habe, immer mithalten zu müssen. Ein Teil davon war auch der Wunsch, es ‚perfekt‘ zu machen – und genau das hat mich immer weiter von mir selbst entfernt.
Vielleicht kennst du das auch? Perfektionismus lässt uns oft unsere eigenen Grenzen übersehen. Lies hier weiter: „Perfektion loslassen: Wann bist du dir selbst genug?“

Der Wendepunkt: Wie ein Stift auf Papier mein Denken veränderte
In dieser Zeit erzählte mir eine Freundin von Neurographik. Sie war begeistert, doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass Zeichnen mir helfen würde.
Ich weiß noch genau, wie ich das erste Mal den Stift in die Hand nahm. Ich hatte keine Erwartungen, keine Ahnung, was passieren würde. Ohne es zu wissen, machte ich mit dieser ersten Zeichnung den ersten Schritt, um Selbstakzeptanz zu lernen.
Es war ein ganz anderes Gefühl als sonst. Sonst dachte ich nach, plante voraus, wollte es „richtig“ machen. Diesmal nicht. Ich ließ die Linien fließen, ohne nachzudenken. Ich beobachtete, wie sich die Formen auf dem Papier entwickelten – und wie sich gleichzeitig in mir etwas entspannte.
Ein Bild aus meiner Abschlussarbeit kommt mir in den Sinn: Mein erster „Neurobaum“. Ich zeichnete ihn in einer Zeit, in der ich mich verloren fühlte. Als ich später darauf blickte, erkannte ich:
🌳 „Der Baum war kräftig, seine Wurzeln tief, seine Äste weit verzweigt. Er hatte bereits alles in sich, was er brauchte – genau wie ich.
Ich musste es nur erkennen.
Das war der Moment, in dem ich verstand: Ich musste nicht anders werden – ich darf mich selbst annehmen, so wie ich bin.

Neugierig, wie Neurographik als Werkzeug für innere Veränderung funktioniert?
Selbstakzeptanz lernen bedeutet, sich selbst zuzuhören
Mit der Zeit habe ich verstanden: Selbstakzeptanz bedeutet nicht, sich perfekt zu finden. Es bedeutet, sich anzunehmen – mit allem, was ist.
💡 Drei zentrale Erkenntnisse aus meiner Reise:
Ich habe akzeptiert, dass ich mehr Ruhe brauche als andere.
Ich habe aufgehört, meine Sensibilität als Schwäche zu sehen.
Ich habe begonnen, meinem eigenen Prozess zu vertrauen.
In meiner Abschlussarbeit schrieb ich über eine Zeichnung, die mich tief berührte. „Ich bin wertvoll, einfach weil ich bin.“ Damals klang das schön – aber ich konnte es nicht fühlen. Es dauerte viele Linien, viele Bilder, bis diese Worte nicht nur auf dem Papier standen, sondern in mir ankamen.

Heute stehe ich hier: In meiner Kraft, mit mir selbst im Frieden
Heute weiß ich, dass meine Sensibilität keine Last ist. Dass ich mich nicht ständig „pushen“ muss, um in dieser Welt zu bestehen. Dass ich mir selbst den Raum geben darf, den ich brauche.
Es gibt immer noch Tage, an denen ich zweifle. Aber jetzt weiß ich, dass das dazugehört. Dass ich nichts falsch mache, wenn ich mich zurückziehe.
Dass ich nicht funktionieren muss, um wertvoll zu sein.
💡 Reflexionsfrage für dich:
Was würde sich in deinem Leben verändern, wenn du dir erlaubst, genauso zu sein, wie du bist?
📩 Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Teile sie in den Kommentaren oder schreibe mir eine Nachricht – ich freue mich, von dir zu hören!
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